Während etliche von Bohlen & Co. zum Superstar gemachte Nachwuchssänger längst wieder kleine Brötchen backen, scheint sich Mark Medlock auch anderthalb Jahre nach seinem DSDS-Sieg noch seines Ruhms erfreuen zu können. Live ist er in Mülheim zu erleben.
Als bisher erfolgreichstem Gewinner der RTL-Castingshow gelang es „Super-Bobbelsche” immerhin, bereits drei Singles in den Top Ten zu platzieren, zwei davon schafften es sogar bis auf Platz eins der Charts.
20 Uhr, Mülheim, Rhein-Ruhr-Sporthalle (An den Sportstätten 6), Karten für 31,50 gibt's in den Leserläden und Geschäftstellen der WAZ-Gruppe.
Knapp über 1000 beim Konzert in der RWE-Sporthalle Mark Medlock und seine "Babys" Ein kurzer Spaß. Kaum hat das Fan-Treffen mit Mark Medlock am Samstagnachmittag begonnen, da ist es auch schon wieder vorbei. Sechs WAZ-Leserinnen haben bei der Verlosung gewonnen und dürfen den Sänger vor dem abendlichen Konzert in der RWE-Halle persönlich kennenlernen.
Viel Zeit zum Quatschen und Fragenstellen bleibt da aber nicht. „Wir haben eine CD und Autogrammkarten bekommen”, erzählen die ausgewählten Frauen und stellen sich schnell noch zum gemeinsamen Foto mit Medlock auf. In schwarzer Lederjacke, Jeans und einer knallroten Nikolausmütze auf dem Kopf hockt er sich zwischen die Damenrunde auf den Boden. Bitte lächeln! „Die Mädels müssen mich singen hören, dann lachen sie”, scherzt der 29-jährige Musiker mit dem Fotografen. Das ist aber auch schon das einzige, was die Medlock-Fans neben einem „Wie geht es euch?” hören.
Enttäuscht? Das sind sie nicht. „Wir hatten gar keine großen Erwartungen an das Treffen.” Im Supermarkt erhielt die Mülheimerin Nicole Pasch letzte Woche die überraschende Nachricht, dass sie ihr Idol vor dem Konzert persönlich kennenlernen darf. „Zum Einkaufen war ich nach dem Telefonat nicht mehr in der Lage”, erzählt sie lachend.
Vom ersten Tag der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar” (DSDS) an haben viele der Anwesenden mitgefiebert, Medlocks Weg zum Gewinner der vierten Staffel im Frühjahr 2007 jede Woche mitverfolgt. „Ich finde ihn einfach toll. Er kommt von ganz unten und hat es bis nach ganz oben geschafft. Das gönne ich ihm von Herzen”, so Claudia Giuliani über die bekannte Lebenswendung des damaligen Hartz-IV-Empfängers.
Während die WAZ-Gewinnerinnen noch ein Konzert-Poster erhalten und langsam aus der Halle verabschiedet werden, tobt draußen vor der Tür schon lange der Bär. Der Fanclub „Bobbelsche Armee” hat Stunden vor dem Einlass bereits Stellung bezogen, will beim Konzert möglichst nah ran an die Bühne. Eine Überraschung zum Nikolaus haben sich die – zumeist weiblichen – Fans für ihren „Superstar” ausgedacht. Passend zu den rosafarbenen Shirts werden rosafarbene Mützen verteilt.
Pünktlich um 20 Uhr hat das lange Warten dann ein Ende, die Show geht los, startet mit einem ruhigen Medley bekannter Hits unter'm Weihnachtsbaum. Medlocks außergewöhnliche Soulstimme in Begleitung einer einzigen Gitarre – das lässt Fan-Herzen höher schlagen und die gekauften Leuchtstäbe in der Luft Kreise schwingen.
Die anfängliche Schmusestimmung ist vorbei, als die Band samt Background-Sängerinnen auftritt. Unter großem Jubel fallen die ersten rockigen Beats. „Ihr seid so süß. Schön, dass ihr da seid”, begrüßt Medlock seine Fans freundlich. Weit über 1000 Leute sind zum einzigen Konzert im Ruhrgebiet in die Mülheimer RWE-Halle gekommen. Vor der Bühne im Gedränge mitfiebern, gemütlich auf der Tribüne sitzen oder das Konzert an den hinteren Stehtischen verfolgen – alle Möglichkeiten wurden von den Fans genutzt, die Medlock „meine Babys” nennt.
Überraschend wenige Teenager verfolgen das Programm „Cloud Dancer”. Vielmehr Frauen, aber auch viele Paare und einige Kinder tanzen zum Sommerhit „You can get it” oder schwofen zur Ballade „Now or never”, Medlocks Siegertitel bei DSDS.
Danke, lieber Nikolaus! Verfasst von Andrea Lupp am So, 2008-12-07 23:20. Mülheim a.d.Ruhr, 06.12.2008 Im Leben eines jeden Menschen gibt es Höhepunkte, an die man sich gerne und dauerhaft erinnert. Der Nikolausabend 2008 war eines dieser Highlights. Er bescherte den Besuchern großartige Stunden, die sie so schnell nicht wieder vergessen werden.
Der Nikolaus hatte Mark Medlock in die RWE Rhein-Ruhr-Sporthalle nach Mülheim geschickt, und 1.500 Menschen waren gekommen, um dieses Geschenk anzunehmen. Was sie geboten bekamen, hatte mit dem frühen Mark Medlock aus DSDS-Zeiten nur wenig zu tun. An diesem Abend zeigte sich in allen Facetten, was der Künstler sich im Laufe seiner Tournee im Frühjahr und Sommer 2008 erarbeitet hat. Die unverwechselbare Stimme noch voluminöser als bisher, dunkel, samtig und mit dem Timbre, das die berühmte Gänsehaut verursacht, die eigenen Songs teils kreativ und originell in andere Musikstile uminterpretiert - musikalisches Niveau auf allerhöchster Ebene. Auch Mark Medlock selbst war kaum wieder zu erkennen: Samtsakko, Seidenhemd, polierte Schuhe – souverän und mit Entertainer-Qualitäten führte er durch das Programm, humorvoll und mit Sprachwitz, aber auch ruhig und nachdenklich. Mark Medlock ist erwachsen geworden, ein ernst zu nehmender Sänger mit Weltklassestimme. Die Besucher sahen einen Künstler vor sich, der sich voll und ganz der Musik widmet, mehr noch - der Mann hat Musik in sich.
Sein Auftritt startete überraschend mit einem Songmedley, das er im Dunklen sitzend stimmgewaltig a cappela begann, nur begleitet von seinem Gitarristen im Hintergrund. Dann ging es Schlag auf Schlag. Mark Medlock führte die Zuschauer mit gemischtem Repertoire aus seinen mittlerweile drei Alben durch sein musikalisches Leben, mit Fingerspitzengefühl ausgesucht und dem Gespür dafür, was die Fans sich wünschten. Dabei ließ er keine Zweifel daran aufkommen, wofür er seine Gold- und Platin-Auszeichnungen erhalten hatte. Seine Hits „Now or Never“,“ You can get it“, „Unbelievable“ und “ Summerlove“ brachte er in höchster Qualität, aber auch mit allen anderen Songs eroberte Mark Medlock mit seiner brillianten, ausdrucksvollen Stimme die Herzen seines Publikums, das während der gesamten Show begeistert und ausgelassen mitging. Seine wirkungsvolle Bühnen- und Lichtshow, teils mit auf einem riesigen Display erscheinenden Songtiteln, teils mit Elementen, die auf die jeweiligen Lieder abgestimmt waren, war ein Augenschmaus. Zwischendurch warf Mark Medlock eine kleine, aber feine Einlage ein - ein Geburtstagsständchen für seinen Bodyguard. Das Publikum griff den Geburtstagsgruß sofort begeistert auf und sang lautstark mit. Seine Tanzeinlagen führten zu Jubel und Gekreische in der Besuchermenge. Still und nachdenklich wurde es wiederum, als er den Klassiker „Wonderful World“ anstimmte, der ein Lieblingssong seiner Mutter gewesen war und den er ihr an diesem Abend widmete. Auch bei seinen treuen, zahlreich erschienenen Fans bedankte er sich vielsagend musikalisch - mit „You are so beautiful“ von Joe Cocker. Sichtlich bewegt beendete er das zweistündige Konzert, und auch bei seinen Fans floss so manche Träne.
Im Anschluss gab es Autogramme, der Ansturm war gewaltig. Mark Medlock, nun mit roter Weihnachtsmütze und Engelsgeduld, nahm sich Zeit für jeden einzelnen Besucher und ging auf dessen Wünsche ein. Auch nach über zwei Stunden waren keinerlei Anzeichen von Anspannung, Ungeduld oder Lustlosigkeit an ihm zu entdecken. Mit unverfälschter, echter Freundlichkeit widmete er sich jedem einzelnen, schrieb Autogramme, signierte Bücher und ließ sich mit seinen Fans fotografieren.
Bei all seiner Professionalität und musikalischer sowie menschlicher Weiterentwicklung ist Mark Medlock immer noch er selbst geblieben. Nicht abgehoben wie so manch anderer, keine Spur von Arroganz - freundlich, aufmerksam, geduldig und ruhig, mit unvergleichbarem Charisma. Sein bisher gelebter Grundsatz „Ich lass mich nicht verbiegen“ gilt für ihn nach wie vor. Wer etwas anderes behauptet, den bestraft der Nikolaus mit der Rute.